Auf dem Papier stand am Ende ein 24-07 Heimsieg der syNeo Albershausen Crusaders, als die Schiedsrichter die Partie am Sonntagnachmittag abpfiffen. Die Partie gegen den Vorjahresvizemeister der Regionalliga, den KIT Karlsruhe Engineers, war aber deutlich spannender, als es das Ergebnis vermuten ließ – insbesondere durch zahlreiche Strafen, welche durch Flaggen-Wurf der Schiedsrichter signalisiert werden.

Der Spielbeginn sprach eigentlich für einen souveränen Auftritt der Albershausener Footballer. Mit der Offensive auf dem Feld dirigierte Quarterback Clayton Uecker seine Mannen konzentriert und erfolgreich. Zwar konnte der große Raumgewinn im ersten Drive nur in ein Fieldgoal von Patrick Schmid für die 03-00 Führung umgemünzt werden, aber die Crusaders zeigten klar Ihre Stärken. Besonders stark war wieder die Defensive, welche den Karlsruhern in der ersten Hälfte keine Punkte erlaubte. Im Angriff schlichen sich aber erste Abstimmungsprobleme ein, gepaart mit unnötigen Strafen. So gelang auch den Crusaders kaum noch ein guter Spielzug, und wenn doch, wurde er meist aufgrund einer Regelwidrigkeit für ungültig erklärt. Einzig Rene Reinert gelang ein Touchdown nach Pass von Quarterback Uecker zum 10-00 Halbzeitstand.

Nach der Pause, und den Halbzeitansprachen der Trainer, erwarteten die Fans beider Mannschaften ein flüssigeres Spiel mit weniger Strafen – das Gegenteil war der Fall. Kaum ein Spielzug ging regulär zu Ende, immer wieder lagen die gelben Signalflaggen auf dem Feld, teilweise bis zu 5 Stück in einem Spielzug. Die Gäste aus Baden passten sich zunächst besser an und schlossen mit einem Touchdown und Zusatzpunkt zum 10-07 auf. Aus Sicht der Hausherren drohte das Spiel zu kippen, allerdings konnte Pascal Lauber mit einem tollen Lauf über die Außenbahn und einem Touchdown den Vorsprung auf 16-07 erhöhen. Während beide Seiten weiterhin Strafen sammelten, war bei den Heimfans immer noch Skepsis auf die Gesichter geschrieben, ob dass alles Gut ausgeht. Erst kurz vor Spielende wurden die letzten Zweifel von Defense-Spieler Johannes Moser beseitigt. Mit einem Pick Six, also einem abgefangenen Pass des Gegners und einem anschließenden Lauf in die Endzone der Engineers erhöhte er den Spielstand auf 22-07. Mat Scheuring steuerte bei der drauf folgenden 2-Point-Convertion zwei weitere Punkte zum 24-07 Endstand bei.

„Natürlich freuen wir uns über die 2 Punkte und darüber, dass wir weiterhin Tabellenführer sind“ sagt Headcoach Marc Herbst nach dem Spiel. „Wenn ich aber vor dem Spiel explizit darauf hinweise, das wir uns bei einem Gegner wie Karlsruhe nicht so viele Strafen wie im Spiel davor gegen Weinheim leisten können, und wir dann noch mehr Strafen sammeln, dann werden wir definitiv in der kommenden Woche diese Thema bearbeiten! Wir hatten heute nur das Glück, dass die Engineers zu Teil ebenfalls undiszipliniert agiert haben.“

Am 11.5.2019, beim Auswärtsspiel gegen die Heilbronn Miners, soll es also wieder fokussierter zugehen und die Tabellenführung weiter ausgebaut werden.

Bericht: Mirko Mosenthin
Bild: groundshots.de