Mario GustkeIngo BeirleWie nahe Freud und Leid zusammenhängen das mussten die Footballer der Albershausen Crusaders in der Saison 2012 erfahren. Obwohl sich die Crusaders nach einer sehr durchwachsenen Saison am Ende nochmal zusammenraufen konnten reichten ihre Bemühungen nicht aus um den Abstieg zu verhindern. Schon die Saisonvorbereitung hatte einige unvorhergesehene Überraschungen zu bieten.Der erfahrene RG Mario Gustke verletzte sich schwer am Sprunglenk und fiel für die komplette Saison 2012 aus. Leider war diese Position vom Pech verfolgt, denn auch Jungstar Ingo Beirle, der sich für diese Position empfohlen hatte, verletzte sich im Vorbereitungsspiel gegen Holzgerlingen ebenfalls am Sprunggelenk und musste die Saison an der Sideline verbringen. Auch wenn diese Rückschläge schwer waren konnten sich die Crusaders damit arrangieren und gingen zuversichtlich in die Saison.

AC-WeinheimIm ersten Spiel wartete ein bisher unbekannter Gegner, die Weinheim Longhorns. Die Longhorns waren erst kurz vorher aus der GFL 2 abgestiegen und man wusste nicht was man von ihnen zu erwarten hatte. Dementsprechend hoch war die Motivation der Crusaders vor dem ersten Saisonspiel. Diese Motivation war auch direkt auf dem Feld zu spüren. Von Beginn an zwangen die Crusaders den Longhorns ihr Spiel auf und konnten sich bis zur Halbzeit mit 14 zu 0 Punkten absetzen. Auch in der 2. Halbzeit agierten die Kreuzritter weiterhin souverän und konnten ihre Führung weiter ausbauen. Eine Nachlässigkeit in der Defense ermöglichte den Longhorns ihren einzigen Touchdown in dieser Partie. Der Endstand von 07 zu 32 Punkten für die Albershausen Crusaders stellte einen Traumstart in die Saison 2012 dar, welchen niemand in dieser Deutlichkeit erwartet hätte.
AC-BearsMit gestärktem Selbstbewusstsein gingen die Crusaders dann 2 Wochen später in das Saison Spiel 2 gegen den Lokalrivalen aus Böblingen. Bei Sommertemperaturen und strahlendem Sonnenschein wollten die Crusaders den Erfolg vom letzten Spiel wiederholen und so den Aufsteiger in der Regionalliga willkommen heißen. Doch leider kam es anders als gedacht. Nach einem guten ersten Auftreten der Offense spielte auch die Defense ihren ersten Drive sehr gut, was die Böblinger nach 3 Versuchen zu einem Punt zwang. Der Ball konnte von den Crusaders nicht richtig gesichert werden, was die Böblinger in eine sehr vielversprechende Feldposition brachte, welche diese dann auch direkt in einen Touchdown umsetzen konnten. Von diesem Zeitpunkt an lief das Spiel der Kreuzritter nicht mehr so glatt wie noch im ersten. Es gelang den Crusaders immer wieder die Punkte der Bears zu kontern doch wenige Sekunden vor Schluss verpassten die Albershausener Ritter knapp ein Fieldgoal und so blieb es beim Endstand von 26 zu 25.
AC-GreifsDie bittere Niederlage brachte die Crusaders aus dem Konzept. HC Michael Frech versuchte vor dem ersten Heimspiel gegen den Topfavoriten aus Karlsruhe die Wogen etwas zu glätten, doch die Verunsicherung der Kreuzritter zeigte sich auch in Spiel 3. Die Greifs aus Karlsruhe wurden durch einige Spieler aus Freiburg verstärkt und haben schon in ihrem ersten Spiel gegen Ravensburg keine Zweifel an ihrer Favoriten-Rolle gelassen. Mit ihrer souveränen Offense stellten sie die Crusaders ein ums andere Mal vor unlösbare Probleme und konnten immer wieder Spieler und Ball in die Albershausener Endzone bringen. Mit Unterstützung der großartigen Albershausener Fans gelang es den Crusaders aber auch ihrerseits Punkte zu erzielen. Den deutlichen Abstand von 30 Punkten konnten sie aber nicht wettmachen. Der Endstand von 30 zu 60 war bezeichnend für die momentane Verfassung der Mannschaft.
AC-FreiburgIn Spiel 4 erreichten die Crusaders dann ihren saisonalen Tiefpunkt. Als Favorit gesetzt wollte von Anfang an nichts zusammenlaufen. In der Offense konnte man in Halbzeit eins keine Punkte verbuchen und auf Seiten der Defense war man machtlos gegenüber den Powerruns durch die Mitte. Erst in Halbzeit 2 konnte man dann noch 13 Punkte aufs Scoreboard bringen, was angesichts der 48 Punkte auf Seiten der Freiburger nicht mal zur Ergebnis-Kosmetik reichte. Fast könnte man meinen das es bei einem Ergebnis in der Höhe auf einen Touchdown mehr oder weniger nichtmehr ankommt, doch leider musste man im weiteren Saisonverlauf aufs schmerzlichste lernen, dass es manchmal genau dieser eine Touchdown sein kann der das Ergebnis einer Saison bestimmt. Zu diesem Zeitpunkt der Saison war das allerdings noch keinem bewusst. Zunächst lag der Fokus auf dem 2. Heimspiel der Saison.

Spiel 5 war erneut gegen den Rivalen aus Böblingen und für die Crusaders war jetzt Wiedergutmachung angesagt. Vor beeindruckender Heimkulisse wollten sich die Crusaders den Frust der vergangenen Spiele vom Leib spielen. Nach kurzen Anlaufschwierigkeiten in der Offense setzten sich die Crusaders mit 7 Punkten ab und konnten diesen Abstand bis zur Halbzeit noch weiter ausbauen. Das Spiel verlor jedoch keine Spannung, da die Böblinger Dank ihrer Amerikaner extrem passgefährlich waren und die Verteidigungsreihen der Kreuzritter immer wieder überwerfen konnten. Der vermeintlich sichere Entstand von 56 zu 38 war also keineswegs einfach erspielt und erforderte höchste Konzentration der Crusaders über die volle Spieldauer. Mit dem 2. Sieg der Saison erhoffte man sich endlich in der Saison 2012 angekommen zu sein.
AC-MontabaurMit Spiel 6 stand die weiteste Auswärtsfahrt für die Mannen vom Fuße der Alb an. Der Gegner aus Montabaur konnte im letzten Jahr den Crusaders gerade noch so ein knappes unentschieden abringen. In diesem Jahr hatten sich aber die Farmer mit einem Import Runningback verstärkt und sind schnell zum Mitfavoriten emporgestiegen. Die Defense der Crusaders, die in dieser Saison bisher wenig glänzte, hatte sich scheinbar gut auf das „running-game“ der Farmer eingestellt und konnte den starken RB immer wieder stoppen. Dies gab der Offense die Chance zu punkten, was diese auch immer wieder nutzten. Trotz der guten Defense-Arbeit und der guten Chancen-Verwertung der Offense gelang es den Crusaders nicht den Sack endgültig zu zumachen, was im letzten Moment von den Farmern ausgenutzt wurde um ihrerseits einen letzten Touchdown zum Endstand von 33 zu 31 zu machen. Die Niederlage, war sie auch noch so knapp, war besonders deshalb so bitter, weil in den folgenden Spielen der 2. Große Liga-Favorit wartete, die Ravensburg Razorbacks. Die Ravensburger machten in dieser Saison besonders durch ihre 2 Importe von sich Reden.
AC-RavensburgSpiel 7, das in Albershausen stattfand und wieder von tollen Fans begleitet wurde, ging klar an die Razorbacks mit 14 zu 40. Die Crusaders hatten hier der Offense der Ravensburger nichts entgegen zu setzen und waren auch in der Offense nicht in der Lage genügend Punkte nachzusetzen um Chancen auf den Sieg zu erhalten.
AC-RavensburgSpiel 8, das direkt eine Woche später in Ravensburg stattfand, ging klar an den Gastgeber mit 45 zu21. Das entscheidende an diesem Spiel war aber, dass sich bei den Crusaders wieder Spielfreude einstellte die sie sich auch von der Niederlage nicht nehmen lassen wollten. Zu diesem Zeitpunkt stand mit den Weinheim Longhorns bereits ein Absteiger-Fest. Dem 2. Abstiegsplatz versuchten gleichzeitig 3 Mannschaften zu entgehen die Böblingen Bears, die Freiburg Sacristians und leider auch die Albershausen Crusaders. Für die Crusaders ging es also in den letzten 2 Spielen um alles.
Mit Spiel 9 kam der direkte Abstiegskonkurrent ins eigene Haus. Die Freiburg Sacristans waren ihrerseits auf einen Sieg angewiesen um nicht weiter in den Sog des Abstiegsplatzes zu geraten. Die knapp 800 Zuschauer im Waldstadion bekamen eine hartumkämpfte Partie zu sehen, in der keine Mannschaft bereit war der anderen auch nur ein Yard zu schenken. Letzten Endes gelang es den Crusaders sich dann mit 2 Punkten abzusetzen und den Ball lange genug zu bewegen, um die restliche Spielzeit von der Uhr zu nehmen. Mit 35 zu 33 war endlich mal das Glück auf Seiten der Crusaders. Trotz des Sieges mussten die Crusaders aber noch weiterhin ihr letztes Spiel unbedingt gewinnen, da zur gleichen Zeit die Favoriten aus Karlsruhe gegen Böblingen patzten und so das Rennen um einen nicht Abstiegsplatz neu entbrannte.
AC-GiessenAC-FreiburgIm letzten Saison Spiel kam der 2. unbekannte Gegner, die Giessen Golden Dragons. Aus Berichten anderer Mannschaften wusste man, dass diese Mannschaft vor allem durch ihre gute Defense die Saison über geglänzt hatte und man also besonders in der Offense unter Zugzwang steckte. Auch im letzten Spiel der Saison war der Andrang der Fans ungebrochen die mit ihrer Unterstützung die Crusaders immer wieder aufs Neue motivierten. Mit den Anfeuerungsrufen der Fans im Nacken konnten die Crusaders immer wieder punkten und schafften es die hochgelobte Defense der Dragons in äußerste Bedrängnis zu bringen. Die sehr fair spielenden Gegner konnten Hannes Nickl und seinen Angriff nur selten stoppen und hatten immer wieder das Nachsehen. Das Ergebnis von 20 zu 14 war mehr als gerechtfertigt und nach dem Abpfiff brach bei den Crusaders lautstarker Jubel aus, da man der festen Überzeugung war, dass der Klassenerhalt geglückt war.

Die Freude währte nicht lange da durch ungünstige Spielergebnisse von Böblingen und Freiburg der Abstiegskampf immer noch offen war. Das entscheidende Spiel fand also ohne aktive Beteiligung der Crusaders eine Woche nach dem Giessen Spiel statt. Die Vorrausetzungen für den Ligaverbleib der Crusaders waren einfach und kompliziert zugleich. Gewinnt Böblingen bleibt Albershausen in der Liga. Gewinnt Freiburg mit mehr als 9 Punkten Abstand bleibt Albershausen ebenfalls in der Liga. Eigentlich ganz günstige Voraussetzungen für den Klassenerhalt, doch es kam wie es kommen musste: Freiburg gewann eine sehr durchwachsene Partie mit 3 Punkten Abstand.
Die zum Zuschauen angereisten Crusaders waren alle samt sehr enttäuscht und frustriert über die Ohnmacht ins aktuelle Geschehen einzugreifen. Ein Touchdown mehr gepunktet oder einen weniger zuglassen hätte den Klassenerhalt gesichert. Das erstaunliche daran war aber, dass die Crusaders sich nicht demotivieren ließen. Nach dem ersten Schock über den plötzlichen Abstieg begann man mit dem Wiederaufbau.

Für die anstehende Saison konnte man sowohl zusätzliche Trainer gewinnen, wie auch neue Spieler fürs Team verpflichten. Head Coach Michael Frech hat schon das Ziel für 2013 heraus gegeben: Er möchte, dass sich das Team weiter entwickelt und Fortschritte macht und sich in der Oberliga so präsentiert wie in den letzten beiden Spielen der Saison 2012. Wir freuen uns bereits auf die kommende Saison!