ac-stuttgart-hNachdem man sich am vergangenen Spieltag gegen die Weinheim Longhorns deutlich schwer getan hatte, versuchten am gestrigen Sonntag alle Beteiligten auf Seiten der Albershausen Crusaders von Anfang an der Favoritenrolle gerecht zu werden. Die Partie gegen die Gäste aus Stuttgart fand statt bei drückender Hitze vor der malerischen Kulisse des Albershausener Waldstadions, wo sich wie so oft zur Footballsaison mehrere hundert Fans eingefunden hatten.

Andreas Üding, gegen Weinheim verhindert, drückte der Partie vom ersten Spielzug an seinen Stempel auf, als er den Kick-Off der Silver Arrows weit in deren Hälfte trug. In hervorragende Ausgangsposition gebracht, endete der erste Offensiv-Drive der Crusaders in einem Fieldgoal durch Kicker Markus Weber (3:0). Wieder einmal – wie in dieser Saison beinahe schon üblich geworden – fehlte der Offense um Quarterback Hannes Nickl zu Beginn des Spiels die Kaltschnäuzigkeit, um mit einem Touchdown abzuschließen. Immerhin jedoch hatte der erste Drive Punkte auf das Scoreboard gebracht. Anders hingegen die Stuttgarter: Diese nutzten die sich ergebenden Gelegenheiten sofort.

Durch einen langen Pass über ca. 60 Yards in Position gebracht, lief ein Stuttgarter Runningback nur wenig später aus kurzer Distanz quasi unberührt in die Endzone und bescherte den Silver Arrows die erste und einzige Führung des Spiels (3:7). Auch wenn sich dieses Gefühl erst sehr viel später einstellte, so begannen jetzt die Crusaders das Spiel an sich zu nehmen. Die nächsten Drives wurden zwar noch nicht von Toudowns gekrönt, doch hielt die Defense der Kreuzritter dem Angriff der Stuttgarter stand und die Offense bewegte den Ball immerhin in Field Goal Position. Vor allem die Defensive Line der Silver Arrows machte es dem Angriffstrupp in Blau schwer, indem sie Läufe früh stoppte und QB Hannes Nickl konstant unter Druck setzte. Kicker Markus Weber zeigte sich jedoch zwei weitere Male zielgenau und konnte somit die Gastgeber wieder in Führung bringen (9:7). Wiederrum stark die heimische Defese, die im darauf folgenden Drive der Gäste ein „three and out“ forcierte. Mit Ballbesitz an der eigenen 41-Yard-Linie zeigte QB Hannes Nickl was in seinem Arm steckt und warf einen perfekten Pass über 60 Yards in den Lauf von WR Rene Reinert, der damit den ersten TD des Tages erzielte (16:7).

Kurz vor der Halbzeit wollte man sich aber mit diesem Zwischenstand noch nicht zufrieden geben. LB Graham Page erzwang nochmals einen Turnover durch eine Interception und brachte seine Offense mit nur wenigen Sekunden vor Ende der ersten Halbzeit auf das Spielfeld zurück. Durch gutes Clock Management wurde noch einmal alles aus dieser Gelegenheit rausgeholt und QB Hannes Nickl fand wiederrum WR Rene Reinert in der Endzone (23:7).

Die zweite Hälfte begann, wie die erste geendet hatte. Die Defense stoppte den Drive der Stuttgarter früh und die Albershausener konnten den Ball in Richtung Endzone bewegen. Ein langer Drive endete wiederum in der gegnerischen Endzone durch einen Pass auf Slot Back Patrick Schmid (30:7). Spätestens jetzt war man sich sicher, dass man dieses Spiel gewonnen hatte. Vielleicht war es aber auch genau diese frühe Gewissheit, die noch dazu führte, dass sich der eine oder andere Fehler auf beiden Seiten des Balles einschlich. Vor allem im vierten Viertel dominierte die Farbe Gelb das Spiel. Unbeirrt davon jedenfalls Kicker Markus Weber, der ein weiteres Field Goal verwandelte und mitsamt allen PATs des Tages insgesamt 15 Punkte erzielen konnte. Auch die Stuttgarter konnten noch zwei mal das Lederei in die Endzone bringen, was zu Zwischenständen von 33:13 und 33:21 führte. Gegen Ende der Partie ließ der Zähler vermuten, dass es nochmals spannend werden würde. Das sah WR Andreas Üding allerdings anders als er einen kurzen Pass fing, sich 92 Yards später unberührt in der Endzone der Stuttgarter wieder fand und im Anschluss darauf die 2-Point-Conversion verwandelte (Endstand 41:21). Das letzte Aufbäumen der Silver Arrows kam in den Händen von Safety Florian Rau zum Stillstand, als dieser wenig später bei auslaufender Uhr einen tiefen Pass des gegnerischen QBs fing.

Crusaders Head Coach Micha Frech zeigte sich trotz einiger „Schönheitsfehler“ dennoch sichtlich zufrieden und betonte, dass man sich im Vergleich zur Partie gegen Weinheim, trotz ähnlicher personeller Situation, deutlich gesteigert habe. Weiterhin werde er jedoch nicht müde und sieht es weiterhin als notwendig an, jedes der verbleibenden vier Spiele als Endspiel zu betrachten. Die entsprechende Ernsthaftigkeit erwarte er auch von allen Spielern.